
Eintrittskarten – Ein Andenken fürs Leben! Erfolgreiche Aktion beim Heimspiel gegen Rotterdam!
VfB Stuttgart – Feyenoord Rotterdam 06.11.2025
Ein Damoklesschwert schwebt über unserem Fußball!
Pünktlich zur im Dezember anstehenden Innenministerkonferenz (IMK) in Bremen melden wir uns mit einer Stellungnahme. Wie ihr euch denken könnt: kein gutes Zeichen. Doch was steht zur Debatte? Auf der vorletzten IMK im vergangenen Winter wurden bereits Maßnahmen angedacht, die angeblich die Sicherheit im Stadion erhöhen sollen. Was bislang allerdings einem zahnlosen Papiertiger glich, könnte alsbald bittere Realität werden: Personalisierte Tickets, KI-gestützte Sicherheitsmaßnahmen rund um Spieltage und massenhaft neue Stadionverbote ohne Unschuldsvermutung könnten die Folge sein!
Anfang Dezember soll die Schaffung einer bundesweiten Stadionverbotskommission beschlossen werden. Zusätzlich zu den standortgebundenen SV-Kommissionen soll diese Institution die Vergabe des ohnehin rechtsstaatlich höchst fragwürdigen Sanktionsmittels „Stadionverbot“ überwachen. Rücknahmen und vorzeitige Aufhebungen der Stadionverbote durch die SV-Kommissionen der einzelnen Standorte könnten zukünftig von oben herab untersagt werden. Hierbei wird die Expertise der Vereine, die mit den Vorgängen rund um ihre (Heim-)spiele vertraut sind und lokale Situationen definitiv besser einordnen können als eine zentrale Stelle, bewusst umgangen. Zudem sollen Vereine, die sich nicht an die Vorgaben der zentralen Stadionverbotskommission halten, zukünftig durch die Sportgerichtsbarkeit sanktioniert werden.
Unklar bleibt zunächst, ob auch eine direkte SV-Vergabe im Repertoire des neuen Monsters von Verbänden und Politik liegen soll. Ebenso wenig ist über die mögliche personelle Zusammensetzung bekannt. Man stelle sich vor, die Schreihälse aus Innenministerien und Repressionsorganen wie der Polizei wären Teil dieses Gremiums – es würde wohl nicht lange dauern, bis Stadionverbote nach dem Gießkannenprinzip verteilt würden – massenhafte Überwachung und Personalienfeststellungen durch Festsetzung ganzer Personengruppen inklusive. Gleiches gilt für die angedachte Praxis, bis spätestens sechs Wochen nach der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens (wohlgemerkt: keiner Verurteilung!) ein Stadionverbot zu prüfen. Wie oft derartige „Prüfungen“ dann in einem SV münden, könnt ihr euch sicherlich vorstellen. Besonders eklatant ist hierbei, dass aus einer Soll-Formulierung nun eine Muss-Vorschrift werden soll. Jedes eingeleitete Strafverfahren, was sich bekanntermaßen in sehr vielen Fällen aufgrund Unsinnigkeit nach einer Weile im Sande verläuft, wäre gleichbedeutend mit einem sofortigen Stadionverbot für den Betroffenen!
Neben der neuen Praxis für Stadionverbote fordern Hardliner aus der Politik und der Polizei weitere Einschnitte in den Stadionalltag. Ein Szenario besteht aus flächendeckenden personalisierten Tickets sowie Gesichtsscannern. Dabei stellen wir nicht nur die Umsetzbarkeit und Sinnhaftigkeit infrage, sondern erkennen auch einen klaren Eingriff in das informationelle Selbstbestimmungsrecht aller Stadionbesucher. Wenn alle Fans am Einlass auch noch das letzte Stück Freiheit für den Besuch unseres Volkssports abgeben müssen, steht das im krassen Widerspruch zu unseren Vorstellungen und entbehrt jeglicher Verhältnismäßigkeit.
Natürlich findet auch das omnipräsente Thema Pyrotechnik seinen Platz in den Fantasien der Politiker und Behörden. Während die Fanszenen im ganzen Land im Rahmen der „Verbandsstrafen abschaffen“-Kampagne seit geraumer Zeit konstruktive Vorschläge liefern und ohne populistisch vorzupreschen sinnvolle Dialoge mit Vereinen und Verbänden zu Pyrotechnik initiieren, verschließen Politik und Polizei die Augen vor der Realität der reifen und in den Stadien vollumfänglich positiv bewerteten Nutzung von Pyrotechnik der Fanszenen. Mit einer Null-Toleranz-Linie sowie Gleichsetzung von Pyrotechnik mit Gewalt und Bedrohung zeigt die Gegenseite eindrucksvoll, dass jegliches Verständnis für Fankultur fehlt.
Die deutschen Stadien sind sichere Orte – das belegen sämtliche Statistiken der Behörden selbst wie etwa der im Oktober 2025 veröffentlichte Jahresbericht der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS). Wofür also eine neue Stadionverbotskommission benötigt wird, die die Kompetenzen der örtlichen Sicherheitsträger definitiv einschränken soll, bleibt höchst fragwürdig. Statt sich weiterhin repressiven Maßnahmen zu verschreiben, braucht es Konzepte, die das Sicherheitsrisiko für uns Stadiongänger tatsächlich verringern.
Wir fordern daher:
- Minimierung der Polizeieinsätze – Die größte Gefahr in den deutschen Stadien bleiben unberechenbare Einheiten der Bereitschaftspolizei. Statt sich über Kostenumlagen auf die Vereine Gedanken zu machen, sollten die Innenministerien die vollkommen maßlosen Einsatzzeiten ihrer Bediensteten reduzieren.
- Aussetzung des Präventivinstruments „Stadionverbot“ – Eine zentrale Stadionverbotskommission sowie die zwanghafte Vergabe eines Stadionverbots nach Einleitung eines Ermittlungsverfahrens darf es unter keinen Umständen geben!
Generell stellen wir uns klar gegen das Präventivinstrument Stadionverbot. Anstatt junge Menschen aus den Stadien auszusperren, sollten sich Verbände und Politik für rechtsstaatlich verbindliche und pädagogisch wertvolle Maßnahmen bei tatsächlich vorliegenden Straftaten im Fußballkontext einsetzen. - Überwachungskosten reduzieren – Statt den Vereinen immer teurere Überwachungssysteme unter dem Deckmantel der Stadionsicherheit aufzuzwingen, sollten die Gelder in die Nachwuchsarbeit, die Infrastruktur der Stadien und die Arbeit von Fanprojekten investiert werden.
- Anerkennung des Mehrwerts der deutschen Kurven – Anstatt mit der Forderung der Personalisierung aller Eintrittskarten jeden Stadiongänger unter Generalverdacht zu stellen, sollte auch die Politik die Fankultur hierzulande als Alleinstellungsmerkmal des Fußballs anerkennen! Auch die Nutzung von Pyrotechnik sollte endlich ihre berechtigte Akzeptanz finden!
Uns ist bewusst, dass auch wir die Uhren nicht zurückdrehen werden. Häufig wurden hart erkämpfte Freiheiten nur kurze Zeit später zum Wohle des Populismus einiger weniger wieder eingeschränkt. Doch seid euch gewiss: Sollten sich die Gerüchte erhärten, werden wir uns zum Wohle aller Stadionbesucher für das Fußballstadion als Ort der Freiheit einsetzen und für die Werte unseres Fußballs einstehen!
Die Fanszenen Deutschlands im November 2025
Respect Fans – collective stadium bans for you corrupt bastards but not for our passion – UEFA MAFIA

Wie euch allen bekannt sein dürfte, spielt der VfB – beziehungsweise wir Fans – in den internationalen Wettbewerben inzwischen „auf Bewährung“. Ein Schicksal, das sich der VfB mit einigen weiteren Vereinen teilt. Die UEFA lässt aufgrund des Abbrennens von Pyrotechnik sowohl für Heimspiele (wegen des Heimspiels gegen Bergamo), als auch für Auswärtsspiele (aufgrund des Auswärtsspiels in Basel) über uns VfB-Fans das Damoklesschwert gesperrter Fanblöcke schweben. Eine Kollektivstrafe, die als solche selbst bereits abzulehnen ist. Das Konstrukt der Verbandsstrafen ist ohnehin mehr als fragwürdig. Über Jahre hat sich hier eine Paralleljustiz in korrupten Verbänden etabliert, die erklären möchte was richtig und was falsch ist. Das ausgesendete Signal seitens der UEFA ist klar: Null-Toleranz-Politik, vor allem im Falle von Pyrotechnik. Ein Kampf gegen freie, selbstbestimmte, farbenfrohe und manchmal eben auch unbequeme Fankurven.
Doch wie sieht eigentlich die andere Seite der Medaille aus?
Reist man seinem Verein als Fußballfan durch Europa hinterher, hat das Erlebte mit dem vielzitierten freien Europa oft nur wenig bis nichts zu tun. An jeder Ecke bekommt man das Gefühl vermittelt hier nicht erwünscht und nur störendes Beiwerk zu sein. Wird man als Fußballfan erkannt, steht man direkt unter Generalverdacht. Viele VfB-Fans haben in den vergangenen Monaten ihre ganz eigenen Erfahrungen gemacht. Oftmals wird der große Traum dem eigenen Verein durch ganz Europa zu folgen zur persönlichen Belastungsprobe. Ein kleiner Abriss, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
In Madrid steht den VfB-Fans eine unglaublich eskalativ auftretende Polizeieinheit am Spieltag gegenüber. Nur dem besonnenen Auftreten der Fans, die sich dieses magische erste Champions League Spiel seit vielen Jahren nicht nehmen lassen wollen, ist es zu verdanken, dass die Situation nicht eskaliert. Bereits im Vorfeld wird vor allem die aktive Fanszene von Restriktionen überzogen. Als Fanmaterial ist nur die Zaunfahne – und diese auch nur nach vorheriger Anmeldung inklusive Bild – sowie eine einzige Trommel erlaubt, kurzfristig noch ein Megafon. Keine Fahnen und von der Möglichkeit einer Choreographie oder Ähnlichem ganz zu schweigen. Auf Kleidung und Schals ist die Aufschrift „Ultras“ verboten. Doch nicht nur die aktive Fanszene trifft es. Es herrscht eine sehr strenge Ticketpersonalisierung. Zudem wird bereits im Vorfeld des Spiels klar kommuniziert, dass als VfB-Fans zu erkennende Personen in anderen Bereichen des Stadions am Einlass auch mit gültiger Eintrittskarte abgewiesen beziehungsweise des Stadions verwiesen werden.
Ein Thema, das sich auch in das nächste internationale Auswärtsspiel in Turin zieht. Auch hier reden wir von einer hundertprozentigen & strengen Ausweiskontrolle bei personalisierten Tickets. Mit einem deutschen Ausweis sollte man keinen Zutritt zu den Bereichen außerhalb des Gästeblocks bekommen. Juventus Turin storniert zahlreiche Ticketbestellungen von VfB-Fans proaktiv. Dazu kommt ein ebenfalls sehr repressiver Umgang mit der Freigabe und Anmeldung von Fanmaterialien.
Was auf dem Weg nach Belgrad an der kroatisch-serbischen Grenze passiert ist, wird vermutlich jedem Leser dieses Textes bekannt sein. Ein drastischer Fall. Nacktkontrollen, menschenunwürdiges Verhalten bis hin zu im Nachgang ärztlich attestierten Körperverletzungen seitens der Grenzbeamten. Für uns als aktive Fanszene der Punkt, an dem es uns reichte und wir schweren Herzens auf einen Spielbesuch verzichteten. Reaktionen der UEFA an dieser Stelle? Keine! Doch müssen wir gar nicht so sehr mit dem Finger auf die serbischen Behörden zeigen. Auch die Stuttgarter Polizei wollte sich international nichts nachsagen lassen. In Stuttgart gab es zahlreiche willkürlich ausgesprochene Bereichsbetretungsverbote oder Ingewahrsamnahmen von Gästefans, vor allem rund um das Spiel gegen Paris Saint Germain.
Auch in dieser Saison benötigten die Auswärtsfahrer des VfB ein dickes Fell. Zum Auswärtsspiel in Basel gab es auch innerhalb des Schengen-Raums massive Grenzkontrollen, teilweise mit Filmaufnahmen. In Istanbul war man vollkommen der Willkür des dortigen Sicherheitsapparats unterlegen. Die Zaunfahnen mussten bereits Wochen vor dem Spiel einen strengen Anmeldeprozess durchlaufen. Die Entscheidungen darüber, welche Fahnen erlaubt sind und welche nicht, wurden dann aber kurz vor dem Spiel bei der Abfahrt der Shuttlebusse und teilweise erst während der Fahrt zum Stadion kommuniziert. Und das bei einer Anreise von mehr als 2000 Kilometern! Außer einer Trommel war auch sonst nichts erlaubt, keine Megafone, keine Fahnen, nichts.
Zudem ziehen sich durch alle Auswärtsspiele in den UEFA-Wettbewerben menschenunwürdige Zustände. Ewig andauernde Einlasssituationen vor dem Spiel, lange andauernde sogenannte „Blocksperren“ danach. Rund um die Einlasssituationen in Madrid, Turin und Basel, am Einlass und vor allem im Block in Istanbul kam es zu einem Stau der Masse an Fans, vollkommener Überfüllung von manchen Bereichen und dadurch zu Szenarien, in denen nur besonnenes Verhalten der Fans eine Massenpanik oder Schlimmeres verhindert hatte. Auch gestaltet sich sowohl die Verpflegungs- als auch die Toilettensituation oftmals mehr als fragwürdig. Kurzum: Man fühlt sich wie Vieh.
Es kommt nicht von ungefähr, dass auf unser Drängen hin inzwischen bei jedem internationalen Auswärtsspiel ein bis zwei offizielle Fananwälte aus den jeweiligen Ländern zur offiziellen Delegation des VfB gehören. Wir wollen uns an dieser Stelle gar nicht ausmalen, wie die Stadionbesuche ohne die jeweiligen Anwälte ausgesehen hätten.
Doch nicht nur wir Fans sind Betroffene dieses ganzen Organisationsversagens der UEFA. Die Vorkommnisse rund um unseren VfBler Deniz Undav, der in Istanbul rassistisch beleidigt wurde, sind uns allen noch frisch im Gedächtnis. Die UEFA macht es sich hier einfach und verweist darauf, dass weder im Schiedsrichter- noch im Delegiertenbericht Vorfälle erwähnt werden. Bei der UEFA sind TV- und sonstige Videoaufzeichnungen zulässige Beweismittel. In Bezug auf angebliche Verfehlungen in Richtung Pyrotechnik und Ähnlichem wird dies auch gern genutzt. In diesem Fall werden jedoch trotz hinreichenden Hinweisen keine Ermittlungen angestellt.
Es scheint, als könne in diesem Fall nicht sein, was nicht sein darf. Die UEFA schreibt sich „Respect“ auf die Fahnen und trägt ihre angeblichen „Werte des Sports“ nach außen hin in gigantischem Ausmaß vor sich her. Am Ende des Tages giert die UEFA als Verband, sowie auch die einzelnen Funktionsträger vor allem nach Ruhm und Geld. Und man schämt sich dabei nicht, nach unten auf die Fans zu treten. Es regiert die Doppelmoral und die UEFA steht mitsamt ihren ganzen PR- und Strafensystemen vor allem für eins: Bluewashing in seiner reinsten Form! Wenn jemand diesen Sport zerstört, dann die Gier der Verbände und nicht die Leidenschaft der Menschen, die den Fußball zu dem machen, was er ist.
Commando Cannstatt 1997
Schwabensturm Stuttgart 2002
Schwaben Kompanie Stuttgart
Crew 36 Stuttgart
Südbande Stuttgart
Eintrittskarten – Ein Andenken fürs Leben
Wie bei den vergangenen Europapokal-Heimspielen werden wir auch am kommenden Donnerstag eigens hergestellte Hardtickets gegen eine freiwillige Spende ausgeben.
Beim Heimspiel gegen Rotterdam habt ihr die Möglichkeit, die Karten auch außerhalb der Cannstatter Kurve zu erhalten.
Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen werden wir die Aktion dieses Mal auf alle Tribünen des Neckarstadions ausweiten!
Die eingenommenen Spenden kommen, wie auch im letzten Jahr, zwei sozialen Einrichtungen in Stuttgart zugute. (Mehr dazu in Kürze)







