50+1-Regel umsetzen – Jetzt!

Am heutigen Dienstag hat Deutschlands höchstes Gericht, der Bundesgerichtshof, den Rausschmiss von Martin Kind als Geschäftsführer bei Hannover 96 bestätigt. Der Vorstand des Muttervereins hatte Martin Kind im Sommer 2022 mit sofortiger Wirkung abberufen, dagegen wehrte sich dieser vor Gericht und bekam bei den regionalen Gerichten mehrfach Recht. Erst vor dem BGH hat sich der Mutterverein ganz im Sinne der 50+1-Regel, deren Beachtung und Verteidigung durch den Vorstand auf eindeutigen Mitgliederwunsch auch in der 96-Vereinssatzung verankert wurde, unternehmens- und verbandsrechtlich durchsetzen können. Zwar bleibt Martin Kind der hannoverschen Fußballwelt weiterhin als Geschäftsführer der Investorengesellschaft und der Stadiongesellschaft erhalten. Allerdings unterliegt er in dieser Rolle nach §2 Absatz 1i der DFL-Lizenzordnung ebenfalls der Geschäftsführung der Profigesellschaft, die dort die maßgebliche Kontrolle haben muss.

Das Ende der zweijährigen Gerichtsmarathons hat gezeigt, dass es manchmal mühsam sein kann, 50+1 umzusetzen, aber es funktioniert. DFB und DFL haben mit der 50+1-Regel ein wirksames Mittel geschaffen, um die Hoheit der Muttervereine gegenüber den Profigesellschaften, sofern die Profis denn ausgegliedert sind, sicherzustellen. Alle Beteiligten sind daher dazu aufgerufen, die 50+1-Regel weiter mit echtem Leben zu füllen.

Die Stimmrechtehoheit der Muttervereine ist ein Aushängeschild des deutschen Fußballs, um das uns Fans und Funktionäre im Ausland regelmäßig beneiden. Der deutsche Profifußball ist im Ausland Vorbild, nicht trotz, sondern gerade wegen der 50+1-Regel. Die direkte Einflussmöglichkeit der Muttervereine und ihrer Mitglieder erzeugt in den deutschen Fanszenen eine einzigartige Bindung, die sich ihrer Kreativität und Stimmung Woche für Woche in vollen Stadien beobachten lässt. Dieses Kulturgut gilt es zu erhalten und weiter zu festigen.

Der Bundesgerichtshof hat verdeutlicht, dass 50+1 nicht nur lebt, sondern bei konsequenter Um- und Durchsetzung auch auf gesellschaftsrechtlicher Ebene standhält. Wir fordern DFB und DFL auf, die systematische und konsistente Anwendung der 50+1-Regel jederzeit zu gewährleisten. Die Umsetzung der 50+1-Regel muss zudem lückenlos nach außen hin deutlich erkennbar sein.

Fanszenen Deutschlands, 16.07.2024

Stellungnahme zum DFL-Supercup

Im Hinblick auf die Austragung des deutschen Supercups zwischen Bayer Leverkusen und unserem VfB haben wir uns dazu entschieden, diesem Spiel fernzubleiben.

Der DFL-Supercup hat aus unserer Sicht keinerlei sportlichen Reiz als Wettbewerb und dementsprechend für uns keine Relevanz, die ein organisiertes Auftreten rechtfertigen würde. Dass durch die Austragung des Supercups am Pokal-Wochenende eine völlig unnötige zusätzliche englische Woche, in unserem Fall mit der Auswärtsfahrt dienstags nach Münster, bestritten werden muss, kommt noch erschwerend hinzu.

Commando Cannstatt 1997
Schwabensturm Stuttgart 2002
Schwaben Kompanie Stuttgart
Crew 36 Stuttgart
Südbande Stuttgart

Unified-Spiel am 13. Juli 2024

Eintritt frei und Spenden erwünscht: Im Robert-Schlienz-Stadion treten am Samstag, 13. Juli, sechs gemischte Teams aus Fans der Cannstatter Kurve und der PFIFF-Landesauswahl der Fußballer mit mentaler Beeinträchtigung zugunsten der VfB-Stiftung „Brustring der Herzen“ an.

Am Samstag, 13. Juli, steigt ab 14 Uhr im Robert-Schlienz-Stadion das Unified-Spiel – insgesamt drei Fußballspiele über jeweils 30 Minuten im Zeichen der Inklusion durch Fußball. Teilnehmende Spieler sind Mitglieder der Landesauswahl der Fußballer mit mentaler Beeinträchtigung von PFIFF, dem Projekt für inklusive Fußball-Förderung, und VfB-Fans aus der Cannstatter Kurve. Gespielt wird in insgesamt sechs gemischten Teams.

Das PFIFF, die Cannstatter Kurve und die VfB-Stiftung „Brustring der Herzen“ laden alle Interessierten ein, diesen Nachmittag zu einem besonderen Erlebnis von Teilhabe und Inklusion durch Fußball zu machen. Der Fußball kann für ein gemeinsames Leben von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen ein wichtiges Symbol und ein Eisbrecher sein. Am 13. Juli soll mit dem Unified-Spiel dahingehend ein Zeichen gesetzt werden.

Für Besucher wird es ein Speise- und Getränkeangebot sowie ein kleines Rahmenprogramm geben. Veranstalter und Sportler hoffen auf ein großes Publikum und einen schönen Nachmittag im Robert-Schlienz-Stadion. Eintritt wird nicht verlangt. Die Tageskassen sind aber für Spenden zugunsten der Stiftungsarbeit geöffnet. Dort erhalten Besucher auch ihre Eintrittskarte. Um die Tageskassen etwas zu entlasten, können bereits ab 6. Juni 2024 Tickets im VfB-Fancenter in der Mercedesstraße abgeholt werden. Auch hier ist eine Spendenabgabe für die VfB-Stiftung möglich. Bitte beachtet hierbei die aufgrund der Europameisterschaft geänderten Öffnungszeiten des Fancenters.

Einlass am Spieltag ist ab 13 Uhr. Bitte verzichtet auf die Mitnahme von Glasflaschen und Pyrotechnik und beachtet die Stadionordnung des Robert-Schlienz-Stadion.